Der Bundesrat hat am Mittwoch, 29. April entschieden, dass bis Ende August 2020 keine Grossveranstaltungen stattfinden dürfen. Dieser Entscheid in der Coronakrise hat nicht überrascht und doch stimmt er Kreuzlingen traurig: Das Seenachtfest Fantastical kann folglich in diesem Jahr nicht stattfinden.

Bis zuletzt hatte Markus Baiker, Präsident des Vereins Kreuzlinger Seenachtfest, noch leise Hoffnung auf ein Fantastical 2020 gehegt. Der Ausstiegsfahrplan des Bundesrates von gestern bringt nun Klarheit und wichtige Planungssicherheit für die Ressourcen rund um das grösste Sommerfest am Bodensee.

Vorarbeiten sind geleistet

Die Vorbereitungen für das Seenachtfest in Kreuzlingen laufen jeweils während des ganzen Jahres: «Nach dem Fest ist vor dem Fest», so arbeitet das Team des Seenachtfests seit Jahren effizient und mit viel Erfahrung für die Organisation. Entsprechend sind auch für die Durchführung 2020 Verträge abgeschlossen, Gelder geflossen und Engagements gebucht. «Es ist jetzt der Zeitpunkt, an dem auch die finanziellen Verluste für das Fantastical selbst noch tragbar sind. Wir im OK arbeiten alle ehrenamtlich für das Seenachtfest. Dennoch haben wir Dienstleister, die bis jetzt Arbeiten erbracht haben, welche auch entlohnt werden müssen», so Markus Baiker. Aus heutiger Sicht rechnet der Verein durch die Absage mit einem Verlust von rund 50’000 Franken. Markus Baiker betont, dass der Verein nun die Auslegeordnung machen muss, welche Vorarbeiten für die nächste Durchführung des Festes genutzt werden können. «Es ist nichts umsonst gemacht, wir wollen ja 2021 wieder ein grossartiges Fantastical für Kreuzlingen durchführen!», versichert Baiker.

Das gab es noch nie

Der Kreuzlinger Event als traditionelles Sommerferien-Abschlussfest ist ein Fixpunkt für die Menschen in der Region. Dass das Fest tatsächlich seit 1951 jedes Jahr – wenn auch in unterschiedlichem Ausmass – stattfand, zeigt, wie wichtig das Seenachtfest für Generationen von Kreuzlingerinnen und Kreuzlingern ist. Das Team um Markus Baiker ist traurig über diese erste Absage in der Geschichte, aber höchst motiviert, im Sommer 2021 die Sommernächte wieder strahlen zu lassen.

Zuversicht für das nächste Jahr

Ein erheblicher Verlust durch das Entfallen des Events entsteht bei den Marktbetreibern, die oft seit Jahren immer wieder einen beachtlichen Umsatz am Fantastical erzielen. «Vor allem unsere Aussteller und Gastro-Betriebe tun uns leid, denn für diese ist der Bundesrats-Entscheid sicherlich schicksalhaft. Wir wünschen ihnen, dass wir gemeinsam 2021 ein erfolgreiches Jahr haben werden», unterstreicht Markus Baiker. «Die Betriebe mussten in diesem Jahr schon so viele Verluste einstecken, da wollen wir alles dafür tun, dass sie bei uns Einnahmen haben werden.» Nach der diesjährigen Krise aufgrund der Pandemie hoffen die Veranstalter des Seenachtfestes auf einen Sommer 2021, wo in Kreuzlingen und überall mit allen Menschen – ob jung oder alt – wieder gefeiert werden kann.