«Es fühlt sich absurd an, aber in diesem Jahr wurden wir zumindest nicht überrascht. Bei der Sitzung des Organisationskomitees des Kreuzlinger Seenachtfest vom Mittwochnachmittag haben wir uns gegen eine Durchführung des Fantasticals 2021 entschieden», kommentiert Markus Baiker, Präsident des Vereins Kreuzlinger Seenachtfest, die zweite Absage der Grossveranstaltung nach 2020. Die Organisatoren haben triftige Gründe für ihre Entscheidung.
Lange hatte das Organisationskomitee (OK) um Markus Baiker noch leise Hoffnung auf ein Fantastical 2021. «Im Vergleich zum vergangenen Jahr gibt es für uns als Grossveranstalter keine klaren behördlichen Vorgaben für eine Absage», so der Präsident. Tatsache aber ist, dass der Verein Kreuzlinger Seenachtfest keine Planungssicherheit hat, da Rahmenbedingungen zur Durchführung von Grossveranstaltungen fehlen. Stand heute ist es so, dass ein Anlass mit mehr als 30 000 Menschen in den kommenden Wochen und Monaten unrealistisch und aus Sicht der Organisatoren auch unverantwortlich erscheint.
Verluste jetzt noch tragbar
Der langen Rede kurzer Sinn: Jetzt mit dem Fantastical 2021 in die entscheidende und kostspielige Planungsphase zu gehen, ist zu unsicher. Damit ist der letztmögliche Zeitpunkt zur Entscheidung der Umsetzbarkeit der diesjährigen Ausgabe erreicht. Die Organisation des Kreuzlinger Seenachtfestes ist eine Jahresplanung. Ganz nach dem Motto: Nach dem Fest ist vor dem Fest. Das Fantastical-Team arbeitet so seit Jahren effizient. Auch für die Durchführung 2021 wurden Verträge abgeschlossen und Kosten verursacht. «Jetzt ist der Zeitpunkt, an dem auch die finanziellen Verluste für das Fantastical noch tragbar sind. Wir im OK arbeiten alle ehrenamtlich für das Seenachtfest. Dennoch haben wir Dienstleister, die bis jetzt Arbeiten erbracht haben, welche auch entlohnt werden müssen», so Markus Baiker. Aus heutiger Sicht rechnet der Verein durch die Absage mit einem Verlust von rund 40 000 Franken.
Erst zweite Absage seit der Erstveranstaltung im Jahr 1951
Der Kreuzlinger Event als traditionelles Sommerferien-Abschlussfest ist ein Fixpunkt für die Menschen in der Grossregion. Dass das Fest seit 1951 bis zur Corona-Pandemie jedes Jahr – wenn auch in unterschiedlichem Ausmass – stattfand, zeigt, wie wichtig das Seenachtfest für Generationen von Kreuzlingerinnen und Kreuzlingern ist. Das Team um Markus Baiker bedauert die bereits zweite Absage in Folge. Was bleibt, ist ein weiteres Jahr ohne die schönsten Tage am Bodensee in Kreuzlingen. Die Organisatoren haben sich seit Langem auf das beste Fantastical gefreut – aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Markus Baiker (Präsident), Rolf Uhler (Vizepräsident), Michael Brotbeck (Finanzen) und Thomas Gut (Geschäftsführer) bedauern den Entscheid sehr und wünschen allen, die von der Absage betroffen sind, viel Mut und Zuversicht für die kommenden Monate.